«Insider-Wissen und Karriereplanung»
Interview mit Frau Dr. Sandra Rohr
Fachärztin FMH für Ohren-, Nasen-, Halskrankheiten
Warum ist es wichtig, dass sich Ärztinnen in der Oto-Rhino-Laryngologie, Hals- und Gesichtschirurgie zur WORL zusammengeschlossen haben?
Die WORL bietet die Möglichkeit eines aktiven Austausches zum Klinik- und Praxisalltag unter den aktuellen Mitgliedern und ist zudem eine geeignete Plattform für zukünftige Kolleginnen, um Kontakte zu knüpfen und Ansprechpartnerinnen zu finden.
Wo sehen Sie den Vorteil, den die WORL ihren Mitgliedern und werdenden Fachärztinnen bieten kann?
Die WORL bildet eine Einheit. Als Teil davon und dank dem internen Austausch unter den Mitgliedern, ist es z.B. gerade für viele jüngere Kolleginnen einfacher, die gewünschte Ansprechperson zu finden oder vermittelt zu bekommen.
Warum ist der interne Austausch zwischen den Mitgliedern der WORL wichtig?
Sicherlich ist die Möglichkeit des internen Austauschs besonders wichtig, um bei diversen Anliegen geeignete Ansprechpersonen zu finden. Aber auch der gegenseitige Informationsaustausch zwischen den in den Klinik tätigen und den niedergelassenen Kolleginnen, beispielsweise über die Veränderungen in den beiden Bereichen oder in den unterschiedlichen Kliniken und Praxen kann hilfreich sein.
Wären Sie heute froh darüber, wenn es bereits zu Beginn ihrer Karriere eine Organisation wie die WORL gegeben hätte?
Auf jeden Fall. Es hätte mir die Beschaffung von Informationen, sogenannten “Insider-Wissen”, aber auch die Karriereplanung im Allgemeinen möglicherweise vereinfacht.
Wie erklären Sie sich den im Vergleich zu den männlichen Fachärzten tiefen Anteil an weiblichen Fachärztinnen in der Oto-Rhino-Laryngologie, Hals- und Gesichtschirurgie?
Hier ist klar die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erwähnen. Dies kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen.
Wie erklären sie sich den vergleichsweise immer noch tiefen Frauenanteil in den leitenden Positionen der ORL?
Jobsharing Angebote auf dieser Stufe sind oder waren kaum zu finden. Eine freie Stelle lässt sich also problemlos mit einem männlichen Kollegen besetzen, der kein Jobsharing Angebot, sondern eine 100%-Stelle sucht. Weshalb sollte man also zwei Frauen anstellen, wenn eine Person alleine das Pensum erfüllen kann.
Was kann die WORL tun, um die Karrieremöglichkeiten der Fachärztinnen zu verbessern?
Die WORL kann Jobsharing Angebote aktiver propagieren und vielleicht sogar entsprechende Kolleginnen zusammenzubringen sowie Kontakte für Weiterbildungsstellen / Kliniken herstellen.
Wie würden Sie die WORL in einem Satz beschreiben?
Ein Zusammenschluss von ORL-Frauen zur Förderung von Frauen in der ORL.